Keine höheren Krankenkassenprämien für Seniorinnen und Senioren

Wie stark würden Familien entlastet, wenn Seniorinnen und Senioren höhere Krankenkassenprämien zahlen müssten? Diese Frage richtete FDP-Nationalrat Philippe Nantermod in der Wintersession an den Bundesrat. Gerichtet ist sie jedoch in erster Linie gegen das Solidaritätsprinzip in der Krankenversicherung. Der Seniorenrat stellt sich klar gegen ein solches Ansinnen.

 

«Eine altersabhängige Krankenkassenprämie würde eine Bevölkerungsgruppe benachteiligen, welche jahrzehntelang solidarisch Krankenkassenprämien einbezahlt hat», stellt Reto Cavegn, Co-Präsident des Seniorenrates, fest. «Wir lehnen eine höhere Prämie für Rentnerinnen und Rentner kategorisch ab.»

 

FDP-Nationalrat Philippe Nantermod hatte in der Wintersession eine entsprechende Interpellationeingereicht, wie CH-Medien und der Blickberichteten. Nantermod begründet seine Frage damit, dass Familien eine höhere Prämienlast tragen müssten, aber weniger Leistungen des Gesundheitswesens in Anspruch nehmen würden als die ältere Bevölkerung. Dieses Ungleichgewicht gefährde die Akzeptanz des Systems.

 

Es sind jedoch solche Vorstösse, welche das System in Frage stellen. Die Krankenversicherung beruht auf dem Solidaritätsprinzip. «Es stellt sich die Frage, wie lange es dauern würde, bis auch Übergewichtige, Raucher oder chronisch kranke Menschen höhere Prämien bezahlen müssten», ist Co-Präsidentin Esther Waeber-Kalbermatten überzeugt, dass Tür und Tor für weitere «Ausnahmen» geöffnet würden.

 

Die Krankenkassenprämien, die Jahr für Jahr steigen, oder die eben beschlossene Erhöhung der Mindestfranchise bringen auch viele ältere Menschen an ihre finanzielle Belastungsgrenze. Das Problem der steigenden Gesundheitskosten erfordert eine grundlegende Lösung. Es kann nicht dadurch gelöst werden, dass einzelne Bevölkerungsgruppen stärker zur Kasse gebeten werden.