Weltalzheimer-Tag 2020

Der SSR ruft zu Verbesserungen der schweizerischen Demenzpolitik auf. Er fordert mehr
Anerkennung und Entlastung für pflegende Angehörige – und für Menschen mit Demenz eine
sichere Finanzierung der notwendigen demenzspezifischen Pflege.

 

In der Schweiz leben rund 155 000 Menschen mit Demenz. Ein bis drei Angehörige sind pro erkrankte
Person in Begleitung, Betreuung und Pflege involviert, täglich, jahrein-jahraus.

 

Ein grosses Engagement, ein enormer Einsatz, der endlich auch gesellschaftliche Wertschätzung
verdient. Die Pflege von Angehörigen ist zeitlich aufwändig und wegen der Nähe zu den Betreuten meist
emotional besonders anspruchsvoll. Regelmässig eine Auszeit von diesem Alltag wäre in solchen
Situationen Gold wert. Doch es mangelt an bezahlbaren Angeboten. Der SSR ruft Bund, Kantone und
Gemeinden auf, bedarfsgerechte Strukturen zur Entlastung pflegender Angehöriger zu schaffen und
damit zu anerkennen, dass diese mit ihrem Einsatz der öffentlichen Hand Jahr für Jahr Kosten in
hunderten von Millionen ersparen.

 

Menschen mit Demenz sind auf spezielle, eben demenzspezifische Pflegeleistungen angewiesen. Längst
haben Fachinstitutionen und die Konferenz der Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren erkannt, dass
die geltenden Regelungen nicht genügen, um eine gute Versorgung finanziell sicherzustellen. Es braucht
dringend eine Erweiterung und Konkretisierung der gesetzlichen Pflegeleistungen. Die Nationale
Demenzstrategie in der heutigen Form ist zu verbessern.