Extra Muros Tagung in Brugg

 Extra Muros Tagung in Brugg

«Alt und Jung – eine Schicksalsgemeinschaft?»

 

Was verbindet die jüngere und die ältere Generation, was trennt sie? Und wie kann ein gemeinschaftliches Miteinander in die Zukunft gelingen? Diesen Fragen ging der Schweizerische Seniorenrat SSR in seiner diesjährigen extra Muros-Tagung in Brugg nach. Eines vorweg: Einfache Antworten gibt es nicht.

 

Die Extra Muros-Tagung führte der SSR im Mai in Brugg durch. Das Thema der Tagung – Alt und Jung – eine Schicksalsgemeinschaft? – wird in der Öffentlichkeit intensiv diskutiert, insbesondere wenn es um die zukünftige Finanzierung der Altersvorsorge oder um politische Entscheidungen geht.

 

Einseitiger Fokus

Der SSR unter der Leitung des Co-Präsidiums von Esther Waeber-Kalbermatten und Reto Cavegn hatte Ueli Mäder, Soziologe, emeritierter Professor und Soziologe eingeladen, das Thema in einem Referat zu vertiefen. Dies tat Ueli Mäder mit viel Engagement, Tempo und Sachkenntnis: Die Diskussion fokussiere sich auf die Erwerbstätigkeit und das Rentenalter, es werde suggeriert, dass immer weniger Junge für immer mehr Alte zahlen müssen. Dabei werde aber die erhöhte Produktivität und die unbezahlte Arbeit nicht mit einbezogen. Alt und jung seien eine Schicksalsgemeinschaft, Herausforderungen wie der Klimawandel und Umweltprobleme würden sie zu einer «Schicksalsgemeinschaft» zusammenbringen.

 

Generationenverbindend

Ueli Mäder, alt Ständerätin Anita Fetz und die Jungpolitikerin Melanie Racine, Vizepräsidentin der Jungfreisinnigen, vertieften das Thema in einer Gesprächsrunde unter der Leitung von Moderatorin Priska Dellberg. Anita Fetz wie Melanie Racine verbindet trotz Altersunterschied eine gemeinsame Erfahrung, welche sie als junger Mensch mach(t)en: Sie hatten beide nie das Gefühl, die Welt nicht mitgestalten zu können (und dabei grosse Widerstände überwinden zu müssen).

Die Jungpolitikerin Racine gab ihren Sorgen Ausdruck: Seit 1990 hätten sich die Ausgaben für Soziales verdreifacht. Eine Entwicklung, welche die jungen Generationen immer stärker belasten würden, wenn diese nicht gestoppt werden würde. Anita Fetz redete – im Rückblick auf die Abstimmung zur 13. AHV – der gezielten Unterstützung von Armutsbetroffenen das Wort statt des Giesskannenprinzips anzuwenden.

 

Ziel des Anlasses war, einen gemeinschaftlichen Weg aufzuzeigen, wie ein neuer Generationenvertrag geschlossen werden könnte. Stephan Campi, der die Grüsse des Kantons Aargau überbrachte, wollte weniger von einer Schicksals-, sondern von einer Lebensgemeinschaft sprechen. Das fand viel Zustimmung bei den Teilnehmenden. Dennoch, Reto Cavegn fasste die Tagung am Ende so zusammen: «Es ist kompliziert». Es ist es aber auf jeden Fall wert, sich auf den Weg zu machen – gemeinsam.

 

 

Sonderheft zum Thema

Die Inhalte der Tagung sowie weitere Aspekt zum Thema wird der Seniorenrat in einer Ausgabe der Stimme der Senioren vertiefen. Interessierte können das Heft, das im Herbst erscheinen wird, über info@ssr-csa.ch bestellen. Bitte geben Sie Ihre Adresse und E-Mail an.