Sanaprofil Solothurn: Weniger Pflegekosten – mehr Lebensqualität

Der Schweizerische Seniorenrat begrüsst, dass Solothurn heute als erster Kanton das Präventionsprojekt „Sanaprofil Solothurn“ lanciert. Solche Projekte fördern nicht nur die Autonomie älterer Menschen. Sie vermeiden auch frühzeitige Heimeintritte und senken die Gesundheitskosten. Sie müssen somit unbedingt Teil der Diskussion um die Pflegefinanzierung werden.

Der Schweizerische Seniorenrat begrüsst, dass Solothurn heute als erster Kanton das Präventionsprojekt „Sanaprofil Solothurn“ lanciert. Solche Projekte fördern nicht nur die Autonomie älterer Menschen. Sie vermeiden auch frühzeitige Heimeintritte und senken die Gesundheitskosten. Sie müssen somit unbedingt Teil der Diskussion um die Pflegefinanzierung werden.
Der Kanton Solothurn investiert in den Jahren 2007 bis 2010 jährlich CHF 250’000.-. Bisherige Erkenntnisse zeigten, dass Präventionsprogramme im 1. Jahr zu Mehrkosten von CHF 800.- pro Teilnehmer/-in führen. Bereits ab dem 3. Jahr werden aber Einsparungen von je CHF 2’000.- erzielt. Der Prozentanteil der Schweizer Einwohner über 65 Jahren dürfte sich von rund 16 % (2004) auf rund 22 % (2025) entwickeln. Ohne Altersprävention dürften die gesamtschweizerischen Kosten der Langzeitpflege bis 2030 auf CHF 15,3 Mia, mit Altersprävention könnten 2,2 Mia eingespart werden. Dies zeigt, dass der Kanton Solothurn in ein interessantes Zukunftsprojekt investiert.
Die Ergebnisse werden wissenschaftlich evaluiert. Das Projekt wird durchgeführt von Pro Senectute, den Hausärzten und Spitex. Unverständlich ist dem Schweiz. Seniorenrat, dass diese Anbieter nicht auch die Senioren-Organisationen als Vertreter der Nachfrage mitberücksichtigt haben. Dies hätte

1. dem Projekt zweifellos zusätzliche Schubkraft vermittelt und

2. den Eindruck vermindert, dass nicht für die älteren Menschen, sondern mit den älteren Menschen Gesundheit und Prävention gefördert werden. Mitwirkung bedingt Freiwilligkeit und Freiwilligkeit ist eine Frage überzeugender Argumente. Der SSR erachtet es als unerlässlich, Senioren-Vertretungen einzubeziehen. Sie sind auch bei der zielkonformen Kommunikation behilflich.

Ein ausgezeichnetes Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Hand, den Anbietern und der Senioren-Organisation kommt aus dem Kanton Zug. Massgeblich dank der Initiative des Kantonalen Senioren- und Rentnerverbandes Zug (KSVZ) mehren sich die Gemeinden, welche das Sanaprofil-Projekt anbieten.

Weitere Auskünfte:

Hans-Rudolf Enggist,
Mitglied SSR, Präsident KSVZ, 6340 Baar, Tel. 041 761 30 19, E-Mail hrenggist@bluewin.ch

Margrit Bossart,
Generalsekretariat SSR, 3000 Bern 31. Tel. 031 372 09 57, E-Mail bossart.bern@bluewin.ch