Ein Ruhetag pro Woche für pflegende Angehörige!

Schweiz. Seniorenrat zum Krankensonntag, 7. März 2004

Der Schweizerische Seniorenrat SSR begrüsst das offizielle Motto zum Tag der Kranken, wonach auch pflegende Angehörige Unterstützung benötigen. Diese Botschaft betrifft viele Angehörige im Rentenalter mit täglich belastender Arbeit. Der Schweiz. Seniorenrat fordert, dass unsere Gesellschaft diesen Angehörigen die Möglichkeit bietet, pro Woche mindestens einen Ruhetag zu realisieren.
Rund 250’000 Angehörige betreuen pflegebedürftige Patientinnen und Patienten. Dadurch entstehen c.a. 11 Mia Franken weniger Pflegekosten. Die Betreuungsarbeit bringt grosse körperliche, geistige, seelische und soziale Herausforderungen mit sich. Der Schweizerische Seniorenrat erachtet es daher als dringend, die Sorgen der pflegenden Angehörigen ernst zu nehmen. Er fordert die kantonalen Gesundheitsdirektionen, Medizinalpersonen und Krankenversicherer auf, Strukturen zu schaffen, um Angehörigen von schwer pflegebedürftigen Kranken einen minimalen Freiraum bzw. einen freien Tag pro Woche zu ermöglichen.

Betreuende haben gute Erfahrungen mit der Übergangspflege oder „fliegendem“ Pflegepersonal gemacht. In der Pflege von Alzheimerkranken wird dies bereits gezielt gefördert. Deshalb sollten vermehrt Aufenthaltsplätze in Heimen, Tageskliniken und Übergangszentren zur Verfügung gestellt werden. Während der kurzen Verschnaufpause können sich Angehörige ihren persönlichen Anliegen widmen und soziale Kontakte weiterpflegen. Es ist wichtig, dass sie Kräfte sammeln und sich weiterbilden können, um längerfristig den Herausforderungen gewachsen zu sein, nötigenfalls auch, um sich auf einen Abschied vorzubereiten zu können.

Auch in gesellschaftlicher Hinsicht ist es wirksam, wirtschaftlich und zweckmässig, die Angehörigen-Hilfe durch Entlastungsmassnahmen zu stärken. Wo Pflege rund um die Uhr nötig ist, führt sie oft zum Rückzug in die Privatsphäre. Ohne Unterstützung drohen Angehörige, an der Überlastung zu erkranken. Damit würde auch die Angehörigenpflege obsolet. Die Folgen hätten die Krankenversicherer, bzw. die Prämienzahlerinnen und -zahler zu tragen.

Für weitere Auskunft:

Angeline Fankhauser, Co-Präsidentin, a. Nationalrätin, Te. 061 402 15 33
Herbert B. Kaestner, Co-Präsident, Tel. 079 773 93 57

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