Die Corona-Krise dient gewissen Kreisen als Vorwand, wieder einmal am Generationenvertrag zu rütteln. Die Jungen würden von der Krise hart getroffen, heisst es, man solle daher die Alten zur Kasse bitten, und zwar mit einer Abgabe auf ihren Renten.
Gegen ein solches Verständnis von Solidarität“ erhebt der Schweizerische Seniorenverband mit aller Entschiedenheit Einspruch. Einmal mehr wird in völlig undifferenzierter Weise das Klischee der angeblich „reichen Alten“ ins Spiel gebracht. Dabei wissen wir doch, dass viele im Alter nur mit Mühe über die Runden kommen.
Nein, Solidarität sieht anders aus. Nicht die Jungen oder die Alten, sondern alle, die es sich leisten können, egal ob alt oder jung, sollen in die solidarische Verantwortung einbezogen werden. Wenn wir alle nach unseren Möglichkeiten zusammenstehen, lassen sich die Mehrausgaben für die Corona-Hilfe durchaus stemmen, zum Beispiel über die sozialverträgliche direkte Bundessteuer. Sollte das nicht ausreichen, würden wir die Schaffung eines Corona-Fonds, gespiesen aus einer einmaligen Abgabe von 2 Prozent auf Vermögen ab 3 Millionen Franken, unterstützen. Das brächte Einnahmen rund 17,5 Milliarden Franken. Zum Vermögen rechnen wir die Gesamtsumme aus Immobilien, Finanzanlagen sowie wertvollen und beweglichen Gütern wie Yachten, Schmuck oder Kunstgegenstände.
Aus einem solchen Fonds könnten Arbeitnehmende, Familien und Kleinbetriebe, die sich wegen der Corona-Krise in finanzieller Notlage befinden, mit A- fonds-perdu-Beiträgen, die nicht zurückerstattet werden müssen, unterstützt werden.
Aber Alt und Jung gegeneinander auszuspielen ist das Gegenteil von Solidarität !
Replik des Schweizerischen Seniorenrates auf den Artikel der AZ-Medien von Stefan Schmid
Das Co-Präsidium SSR
Bea Heim und Roland Grunder