Tagungsthema: «Medien – die heimlichen Wortführer in Altersfragen?»
Am 13. Oktober 2006 trafen sich auf Einladung des Schweizerischen Seniorenrates (SSR) über 50 Senioren-Organisationen aus der ganzen Schweiz in Bern. Rund 140 Senior/-innen diskutierten ihre Beziehungen zu den Medien und die Spannungsfelder. Fazit: Um den neuen demographischen Entwicklungen Rech-nung zu tragen, sind die Medien ebenso auf die Seniorenorganisationen angewiesen wie umgekehrt. |
„Senioren-Organisationen sind mit ihren über 200’000 Mitgliedern besser organisiert als die politischen Parteien“ erklärte Karl Vögeli, Tagungs-Moderator und ehemaliger publizistischer Leiter eines grossen dreisprachigen Wochenmagazins . Margret Bürgisser, Soziologin und Autorin hielt fest, dass Senioren weit überdurchschnittlich gute Medien-Konsumenten sind und daher zum interessantesten Zielpublikum der Medien gehören müssten. |
Echo von 66 Senioren-Organisationen
Eine aktuelle, breit angelegte SSR-Umfrage zeigt allerdings: Rentner-Vereinigungen – ob aus der Deutschschweiz, der Westschweiz oder aus dem Tessin – sagen zu 79 %, dass ihre Stimme in alterspolitischen Fragen kaum berücksichtigt wird. 81 % sind der dezidierten Auffassung, dass ältere Menschen in den Medien als gesellschaftliche Belastung und nicht als Bereicherung dargestellt werden. Hier liegt Zündstoff! Hier setzt das Argumentarium ein, das von der SSR-Arbeitsgruppe Grundlagen / Forschung erarbeitet und an der Tagung vorgestellt wurde. Das SSR-Argumentarium (vgl. Link) listet 10 Aspekte der gängen Altersdiskriminierung auf und widerlegt die Vorurteile mit Gegenargumenten. |
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Balz Hosang, Chefredaktor Beobachter führte den Teilnehmenden vor Augen, dass Altern einerseits nicht „sexy“ ist. Andererseits müssten sich die Senioren-Organisationen viel aktiver und pointierter in den journalistischen Alltag einmischen, frei nach dem Motto: Differenziert denken, aber simpel kommunizieren. Als Chance sieht er Senioren-Vertretungen, die nicht nur die Last, sondern auch die Lust des Älterwerdens vermitteln können. Laut Margrit Bossart, SSR-Generalsekretärin, werden Senioren-Organisationen zunehmend eine Art Seismographen für die rasanten Veränderungen in der dritten und vierten Generation. Dies stärkt ihren Stellenwert in der Gesellschaft und erst recht für die Medien. |
Senioren wollen es wissen!
In 7 Workshops, geleitet von erfahrenen Journalisten, vertieften sich die Tagungs-Teilnehmer/-innen in den journalistischen Werkzeugkasten nach dem Motto: wer eine Botschaft hat, soll auch in der Lage sein, gut darüber zu kommunizieren. |
Für Auskünfte stehen gerne zur Verfügung:
Hans-Rudolf Enggist, Präsident der SSR-Arbeitsgruppe Kommunikation, Tel. 041 76130 19, Mail: hrenggist@bluewin.ch
M. Bossart, Generalsekretariat, Tel. 031 372 09 57, Mail: bossart.bern@bluewin.ch