Zum internationalen Tag des Alters

Die Auswirkungen der Digitalisierungen im Alter

Der 1. Oktober ist der internationale Tag des Alters. Eine gute Gelegenheit, um Themen rund ums Alter zu beleuchten.

 

Natürlich reicht ein Tag bei weitem nicht aus, um dem gängigen Bild des Alterns die tatsächliche Realität entgegenzuhalten. Das gesellschaftliche Engagement älterer Menschen ist vielfältig und umfasst je länger je mehr auch den digitalen Bereich. Die weltweiten Probleme wie Flucht und Migration, Klimawandel, die Folgen der Coronapandemie oder die digitale Entwicklung fordern alle, auch ältere Semester heraus. Doch diesen fehlt es häufig an spezifischem Wissen, an beratender Unterstützung und an Geld für digitale Infrastrukturen, die es ihnen ermöglichen, auch digital am Leben teilzunehmen und den Alltag bewältigen zu können. Darum fordert der SSR, dass der Zugang der Seniorinnen und Senioren zu den digitalen Mitteln und Abläufen gestärkt und gefördert werden. Digitale Technologien sollten einfach handhabbar und für alle verfüg- und bezahlbar sein. Auch Menschen mit tiefen Renten oder Bezüger von Ergänzungsleistungen sollen Zugang zur digitalen Welt haben.


Die digitalen Veränderungen im Alltag


Serviceleistungen wie Posteinzahlungen, Billetautomaten, Bankgeschäfte, Abrechnungs-bewirtschaftungen bei Krankenkassen, Online-Einkäufe usw. verlangen einen digitalen Zugang. Auch die Kommunikation mit Gemeinde- und Steuerverwaltungen setzt immer mehr auf den digitalen Weg. Telefonische Auskünfte bei Callzentren sind gebührenpflichtig. Das heisst, private und öffentliche Leistungsanbieter sparen zu Lasten der Konsumenten und Leistungsbezüger. Dies bedeutet aber auch, dass die Bevölkerung für ganz alltägliche Aufgaben zunehmend auf die digitale Kommunikation angewiesen ist. Dem gegenüber steht zudem auch die Tatsache, dass die Beschaffung der Geräte, sowie die Abonnemente für den Internetzugang nicht von der EL übernommen werden. Zudem müssen ältere Menschen, wenn sie in der Anwendung der digitalen Kommunikation zu wenig Kenntnisse haben, dazu befähigt werden.


Auch in Alters- und Pflegeheimen ist ein niederschwelliger digitaler Zugang nötig. Natürlich können digitale Kontakte persönliche Begegnungen nicht ersetzen. Aber sie sind eine wichtige Ergänzung, die einen regelmässigen Kontakt auch zu Angehörigen möglich machen, gerade dann, wenn die Mobilität eingeschränkt ist.


Der SSR fordert für Seniorinnen und Senioren:

Übernahme der Grundausrüstung für die digitale Kommunikation durch die öffentliche Hand (Ergänzung der EL Verordnung auf Bundesebene). Damit wird der Zugang zum Service Public und zu privaten Leistungsanbietern für alle Bevölkerungsgruppen sichergestellt.

Verpflichtung der Anbieter für kostenlose Schulung in der Nutzung des Internets.

Beratungsstellen und kostenlose Unterstützungsangebote in den Gemeinden oder Stadtquartieren bezüglich digitaler Nutzung für die Seniorinnen und Senioren.

 

Schweizerischer Seniorenrat

 

Das Copräsidium:

Bea Heim & Roland Grunder