Swiss Covid App – Nichts für Handys mit älteren Betriebssystemen! Was nun? (Medienmitteilung)

„Nun ist sie also da. Die zuerst als Wundermittel für die Bekämpfung künftiger Covid-19-Wellen angepriesene, dann wieder von verschiedener Seite schlechtgeredete Swiss Covid App steht nun zum Download bereit. Das ist gut so. Laden Sie die App runter. Je mehr Menschen in diesem Lande eine solche App auf dem Handy haben, desto besser funktioniert das Contact Tracing, also die Nachverfolgung der Neuansteckungen.“

 

Mit dieser Botschaft animiert der Bund die Bevölkerung das App herunterzuladen. Auch der Schweizerische Seniorenrat hat eine Empfehlung an Seniorinnen und Senioren verschickt, um mitzuhelfen eine weitere Pandemiewelle zu verhindern.

 

Doch leider kann auf Handys mit älteren Betriebssystemen – Swiss Covid verlangt mindestens das Betriebssystem 13.5 – das App nicht heruntergeladen werden.

 

Der SSR hat denn auch verschiedene enttäuschte Rückmeldungen erhalten, weil viele Seniorinnen und Senioren Handys mit älteren Betriebssystemen haben und diese ihnen so gut dienen. Nur wie
heisst es so schön in den Empfehlungen des BAG: „Menschen über 65 Jahre sollten sich speziell schützen“. Wie aber können sie sich schützen, wenn das App nicht vorhanden ist! Man kann nun
nicht verlangen, dass Seniorinnen und Senioren neue Handys kaufen müssen. Viele können sich das mit ihren Renten schlicht nicht leisten.

 

Welche Empfehlung kann der SSR diesen Nutzerinnen und Nutzern geben? Sieht der Bund die Möglichkeit einer finanziellen Unterstützung, zumindest für Personen mit Ergänzungsleistungen? Für Nachfragen wurde der SSR vom BAG auf die Hotline von Medgate verwiesen, die im Auftrag des BAG diese betreibt. Der SSR machte die Probe. Nach einer 45-Minütigen Wartezeit zeigte sich, dass der zuständige Sachbearbeiter zu wenig wusste über das Swiss Covid-App als dass er hätte weiterhelfen können. Solche Hotlines machen nach Ansicht des SSR keinen Sinn.

 

Wir fordern das BAG im Sinne der Nachverfolgung des Covid-19 Virus und zum Schutz aller und vor allem der vulnerablen Bevölkerungsgruppen auf, dafür zu sorgen, dass es eine Hotline gibt, die diesen Namen wirklich verdient und dass das App auch mit älteren Betriebssystemen kompatibel ist. Denn der SSR erachtet es als zentral, dass möglichst alle Bürgerinnen und Bürger sich am Kampf gegen Covid-19 beteiligen können.

 

Der SSR dankt dem Bundesrat und dem BAG für ihr grosses Engagement in dieser schwierigen Zeit und hofft, dass dabei auch die Anliegen der älteren Menschen berücksichtigt werden.

 

Mit freundlichen Grüssen

 

Schweizerischer Seniorenrat

 

Das Copräsidium :

 

Bea Heim & Roland Grunder